In den letzten Jahren wurden Tattoos mehr und mehr zu einer Modeerscheinung (siehe beispielsweise Steißbeintätowierung). Früher aus innerem Antrieb und „tiefer Verbundenheit“ zu ihrer
Tätowierung, tragen heute viele Menschen diese, um einem Trend zu folgen. Mit dem Abklingen dieser Mode wächst bei vielen der Wunsch, das Tattoo wieder entfernen zu lassen.
Doch schon früher versuchten Menschen, ihre Tätowierungen wieder loszuwerden. 54 nach Christus beschrieb ein griechischer Arzt eine Paste aus Knoblauch und Cantharidin, die die Haut absterben
ließ und so die Tätowierung entfernen sollte.
Nach dieser Methode, die Haut und damit die Farbstoffe in ihr wegzuätzen, wurde lange Zeit vorgegangen, um unliebsame Tätowierungen loszuwerden. Eine weitere Möglichkeit war das Abhobeln der Haut
und damit der Farben. Bei unprofessionell gestochenen Tätowierungen, bei denen die Farbpigmente in unterschiedlichen Hautschichten liegen, bleiben dabei leicht noch Schatten sichtbar.
Sind diese Entfernungen nicht erfolgreich, kann auch das entsprechende Hautstück herausgeschnitten werden, was wie die anderen beschriebenen Methoden stark sichtbare Narben hinterlässt.
In Japan wird in seltenen Fällen die Epidermis mit Hilfe von Enzymen von der Dermis getrennt und wieder aufgesetzt.
Bei der Entfernung von Tätowierungen steht heute vor allem die Rubinlaser-Therapie wegen ihrer relativ guten Ergebnisse, ihrer guten Verträglichkeit und ihres hohen Entwicklungsstandes im
Vordergrund.
Bei der Entstehung einer Tätowierung werden im Heilungsprozess (bis etwa zwei Wochen nach dem Stechen) die Farbpigmente durch körpereigene Kollagene eingekapselt. Der Körper kann daher die
Farbpigmente nicht mehr abbauen, die Tätowierung bleibt erhalten.
Mit Einsatz eines Rubinlasers lassen sich diese Kollagenkapseln „aufbrechen“, sodass der Organismus mit einer Zersetzung der Farbstoffe beginnen kann. Allerdings folgt dem eine erneute
Einkapselung, was Wiederholungen der Lasertherapie (in der Regel zehn Sitzungen) erforderlich macht.
Während des Therapieverlaufs lässt sich eine Verfärbung des Tattoos erkennen, dies liegt an den unterschiedlichen Abbaugeschwindigkeiten der Pigmente einer Farbe. Früher wurden allerdings häufig
Farbstoffe eingesetzt, die nur schwach bis gar nicht abgebaut werden können. In diesem Fall bleibt auch eine Rubinlaser-Therapie fast wirkungslos.
Ferner gibt es zum Entfernen einer Tätowierung noch weitere Methoden, zum Beispiel die Diathermie. Diese zerstört mit Hilfe von Mikrowellen umliegende Hautzellen, welche beim Heilungsprozess mit
den Farbpigmenten abgeschieden werden.